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Was soll daran schlecht sein? Hauptsache man kauft Aktien von „ethisch guten“ Unternehmen. Das sagen viele, denen unsere Wirtschaft zwar nicht geheuer ist, die aber dennoch ihr Geld vermehren wollen. Zumindest besser als mit einem Sparbuch. Es gibt die Hoffnung oder das gefühlte Anrecht, dass Dividenden und Kursentwicklung die gekauften Aktien wertvoller machen.

In den Geschichten über Jesus und den Briefen von Paulus kommt Geldsammeln nicht so gut weg. Zahlreich sind die Warnungen, sich nicht an die Geld-Idee zu verlieren, „denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz“.

Aktienhändler sprechen von irrsinnigen Ängsten, wenn sie mit hohen Beträgen spekulieren und hoffen und beten, dass die eingegangene Wette aufgeht. Falls nicht, wird das Risiko für die nächste Wette erhöht, um den Verlust wieder auszugleichen. Viele begeben sich bei der privaten Geldvermehrung (z.B. zur Aktien gestützten Altersvorsorge) in den gleichen Strudel und fühlen sich dementsprechend. Da macht es keinen Unterschied, ob es Aktien eines „guten“ Unternehmens sind oder nicht.

Der moderne Aktienhandel beeinflusst auch den Geist der gehandelten Unternehmen. Alles dreht sich um die Renditeerwartungen der Aktionäre. Auf diesem Altar ist schon viel geopfert worden: Z.B. langfristig angelegte Unternehmensentwicklung, Mitarbeiterzufriedenheit, gesellschaftliche Verantwortung und Kundenzufriedenheit.

Die alte Warnung ist wohl ewig aktuell. Und es bleiben offene Fragen: Wie können wir mit unserem Herz bei unseren Nächsten und Gott sein – unabhängig von unserer finanziellen Situation? Und: Wie lassen sich positive Unternehmenswerte in den Zeiten des Aktienhandels (diesseits von wohlklingenden Leitbildern) konkret verwirklichen?

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