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Ein Haus voller Töne. Jede Woche gleicher Ort, gleiche Stunde. Wir treffen uns im Gemeindehaus unserer Kirchengemeinde und lernen zusammen: Noten lesen, Griffe üben, Ansatzübungen, Atmung, usw. Blockflöte spielen - eben!

In Zweiergruppen üben die Kinder fleißig die Hausaufgaben der Woche. Zusammen musizieren wir die Lieder. Drei Flöten erfüllen den kleinen Gemeinderaum und es klingt auch wirklich schon recht gut.

Aber dann kommt Bewegung in das Ganze. FAMILIENGOTTESDIENST steht an und wir als Flötengruppe „Pfeifenband“ sind mit dabei. Unsere Pfarrerin hat dieses Mal acht Lieder ausgesucht. Ganz schön viel zu üben, aber die Kinder wollen alles selbst spielen. Also auch Ein- und Auszug und natürlich auch das Segenslied. Wirklich ALLES! Ohne Erwachsene!

Also gut. Los geht es jetzt mit Üben. Alle helfen zusammen. Griffe, die noch nicht bekannt sind? Für die Kinder kein Problem. Eifrig sind sie bei der Sache: "Klar üben wir, denn wir wollen auch mit dabei sein." "So schnell geht das Lied?" "Kein Problem, wir treffen uns bei Leon und trainieren zusammen."

Und dann ist er da - der Sonntag. Familiengottesdienst. Probe um 8.30 Uhr in der Kirche. 8.30 Uhr ? So früh? Da kommt doch kein Kind. Alle wollen ausschlafen, oder? Weit gefehlt! Alle sind da. Mehr oder weniger ausgeschlafen. Und so lachen mich dreißig Blockflöten und dreißig strahlende Gesichter an. Alle in freudiger Erwartung. Jeder hat im Vorfeld sein Bestes gegeben. Und nun werden wir eins in diesem schönen großen Raum, unserer Kirche. Mehrstimmig musizieren wir und ich sehe leuchtende Kinderaugen und rote Bäckchen. Unsere Kirche lebt und die Stimmung ist super, geradezu ausgelassen, voller Vorfreude auf den Gottesdienst.

Dann ist es endlich soweit: Der Gottesdienst beginnt. Eltern und Großeltern sind stolz auf ihre Kinder. In den weichen Flötenklang fügen sich ihre Stimmen und die der Gottesdienstbesucher mühelos ein.

Unsere Kirche ist voller Töne! Wir erleben Gemeinschaft. Was ist schon ein Flötenton allein? Was bewirkt schon eine einzelne Stimme? Aber zusammen erleben wir ein Miteinander der ganz besonderen Art.

Ich stehe in diesem Raum voller Töne, unserer Kirche, blicke in die vielen lachenden, zufriedenen Gesichter und weiß ganz genau, warum ich Woche für Woche den Unterschied zwischen ,,b“ und ,,fis“ erkläre.

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