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Bei keiner Krippe unter dem Weihnachtsbaum dürfen sie fehlen: die Hirten. Und bei der Planung des Krippenspiels für den Heiligenabend wurden alle Kinder, die keine Hauptrolle bekommen hatten, zu Hirten. Eine alte Decke um die Schulter gelegt, einen Hut auf den Kopf, einen Stock in der Hand. Fertig waren die Hirten. Viel Text mussten sie nicht auswendig lernen. Nebendarsteller auf einem Nebenschauplatz.

Sie waren raue Gesellen, die Hirten, von denen die Weihnachtsgeschichte des Lukas berichtet. Lohnarbeiter, Tagelöhner. Tagsüber waren sie mit der Herde unterwegs, auf der Suche nach Futter für die Schafe. Nachts entzündeten sie ein Feuer, denn die Nächte waren kalt. Sie schliefen bei den Schafen auf dem Feld. Und immer mussten einige wachen, damit nicht wilde Tiere ihre Schafe rissen. Denn für jedes Schaf ihrer Herde waren sie dem Besitzer der Herde verantwortlich.

Und dann werden die Nebendarsteller auf dem Nebenschauplatz zu Hauptdarstellern: Mitten in der Nacht ein helles, grelles Licht. Und ihnen, den Menschen am Rande der Gesellschaft, wird als Ersten die Geburt des Gottessohnes verkündet: „Euch ist heute der Heiland geboren“. Und ein großartiger Lobgesang der Engel erklingt über dem Hirtenfeld: „Friede auf Erden!“ – Sie waren erschrocken, zu Tode erschrocken. Das durchbrach all ihre Vorstellungen. „Ihr werdet finden das Kind, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegen.“ So machen sie sich eilig auf und finden das Kind. Und als sie es gesehen hatten, kehren sie um und erzählen allen, die ihnen begegnen, was sie gesehen hatten und kaum glauben konnten.

Gut, dass sie losgegangen sind, die Hirten. Denn sonst hätte wir vielleicht nie erfahren von dem Kind in der Krippe – dem Gotteskind. Dem menschgewordenen Gott.

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