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EIN PSALM IM GESPRÄCH MIT DEN FACETTEN DER HEILIGEN STADT

„Ich freute mich über die, die mir sagten: Lasset und ziehen zum Hause des Herrn. Nun stehen unsere Füße in Deinen Toren Jerusalem. Jerusalem ist gebaut als eine Stadt, in der man zusammenkommen soll.“ (Ps 122,1-3)

Über 60 Jahre Israel: 300 000 Israelis, davon achtzig Prozent Juden, fünfzehn Prozent Muslime, drei Prozent Christen und zwei Prozent Drusen und andere. Shoa-Überlebende kamen nach Israel. Fast die gesamte jüdische Bevölkerung Äthiopiens wanderte nach Israel aus. Ebenso Juden aus der Sowjetunion, Europa, Amerika, genauso wie Flüchtlinge aus arabischen Staaten. Sie alle leben jetzt zusammen in einem Staat. Zu all diesen Menschen kommen jedes Jahr noch mehrere Millionen Touristen und Pilger aller drei monotheistischen Religionen, um ihre Heilige Stadt zu besuchen. Jerusalem ist gebaut als eine Stadt, in der man zusammenkommen soll!

„Jerusalem ist gebaut als eine Stadt, in der man zusammenkommen soll, wohin die Stämme hinaufziehen, die Stämme des HERRN wie es geboten ist dem Volk Israel, zu preisen den Namen des HERRN.“ (Ps 122,3-4)

In den Mauern Jerusalems ist der Name des Herrn viel gepriesen. Zu viel?

Der Muezzin ruft: „Allah, ist der Allergrößte. Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allah gibt. Ich bezeuge, dass Muhammad der Gesandte Allahs ist. Kommt her zum Heil. Es gibt keinen Gott außer Allah.“ So ertönt es und die Moslems werden zum Gebet gerufen, um zu preisen den Namen Allahs. Am Schabbat rezitiert der Rabbi in der Synagoge das Schema Israel, um zu preisen den Namen Jahwes: „Höre Israel, der Herr ist Gott, der Herr allein.“ In den Kirchen hört man die Gläubigen beten: „Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.“ Sie beten, um zu preisen den Namen des Herrn.
„Wünschet Jerusalem Glück! Es möge wohlgehen denen, die dich lieben! Es möge Friede sein in deinen Mauern und Glück in deinen Palästen!“ (Ps 122,6-7)

Es möge Friede sein in deinen Mauern, Jerusalem! Seit Jahrzehnten wird öffentlich und im Geheimen gestritten, wer diese Stadt denn jetzt bekommen darf, in der drei der fünf Weltreligionen aufeinander prallen: Dort fand die Nachtreise des Muhamad statt; dort auf dem Zion stand der Tempel - ein Ort großer Verheißungen für Juden und für Christen; dort auf Golgatha wurde Jesus gekreuzigt. So wird weiterhin an ihr gezerrt und gezogen, an der heiligen Stadt Jerusalem.

Es möge Friede sein in deinen Mauern, Jerusalem! Trotz – oder gerade wegen - der oft verworrenen und scheinbar auswegslosen Lage bleibt es uns nur, einzustimmen in den Wunsch des Psalmbeters : „Um meiner Brüder und Freunde willen, will ich Dir Frieden wünschen. Um des Hauses des HERRN willen, unseres Gottes, will ich dein Bestes suchen.“ (Ps 122,8-9)

Bildinfo: Das Foto wurde von Helmut Frank zur Verfügung gestellt.