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Katholisch - das riecht nach Weihrauch und Kerzen, man denkt an barocke Kirchen mit Heiligenfiguren, Wallfahrten, Vatikan, Papst und Hierarchie, feierliche Gottesdienste, unverheiratete Geistliche, Mönche und Nonnen, Gregorianik und Latein, man sieht vor sich Fronleichnamsprozessionen, welche die Außendarstellung der katholischen Gemeinden prägen.

Katholisch – bei diesem Wort kommen immer noch manch seltsame Vorurteile in protestantischen Kreisen zum Vorschein: Katholiken müssen in die Kirche gehen, Protestanten nicht. Katholiken können über die Stränge schlagen und brauchen dann nur zu beichten. Gute Protestanten können das nie verstehen. Allerding brauchen gute Protestanten auch nur zu glauben, Katholiken beten Maria an, Protestanten übersehen sie gerne, Katholiken befolgen alles, was der Papst sagt, Protestanten, was die Bibel verlangt. Katholiken feiern Karneval, Protestanten nicht.

Katholisch – dieses Wort leitet sich ab vom griechischen Wort katholikos, was soviel wie allgemein, allumfassend und im weiteren Sinne auch weltweit bedeutet. Katholiken verstehen sich als Glieder einer Kirche, die sich als von Jesus Christus gestiftet begreift und die Raum und Zeit übergreifende Gemeinschaft der Christen umfasst. Deshalb gehören in diesem Selbstverständnis auch die Verstorbenen dazu, und hier besonders die Heiligen, die schon vollendet sind bei Gott.

Katholisch – das bedeutet weltweit. Der Katholik versteht sich als Glied aller Staatsformen und Länder der Erde umfassenden Gemeinschaft. Kristallisationspunkt der Einheit ist für den Katholiken der Papst, der nach katholischem Verständnis Nachfolger Petri ist. Der Papst ist nach der Lehre des zweiten Vatikanischen Konzils Haupt des Bischofskollegiums, welche als Nachfolger der Apostel gelten. Sie verstehen sich als in einer ununterbrochenen Kette von Amtsträgern seit den Aposteln stehend. Das nennt man im katholischen Kontext „apostolische Sukzession“. In dieser stehen auch die Priester und Diakone, nicht aber die Pastoralreferenten und Gemeindereferenten, die Laien mit kirchlichem Auftrag sind.

Katholiken und Potestanten verbindet mehr als sie trennt. Und dennoch: Katholisch fühlt sich anders an als evangelisch.

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