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Das Regal meines Kaufladens ist gefüllt mit Pappschächtelchen für Kartoffelbrei oder Pudding, dazu Gemüse und Obst aus farbig bemaltem Holz. Unter dem Christbaum liegt ein kleines Säckchen mit „echten“ Kartoffeln aus Marzipan. Bald werden sie aufgegessen sein.

Die ersten Kunden sind Oma und Opa. Willig mimen sie die Einkaufenden, lassen sich die nachgebildeten Lebensmitteln zusammen mit angedeuteten und nur in meiner Phantasie vorhandenen Torten und Kuchen in die kleinen Einkauftaschen füllen und bezahlten mit Spielgeld. Das kommt in die Spielzeugkasse, die so schön klingelt, wenn man die Geldschublade aufspringen lässt.

Vielleicht sind es diese Kindheitserinnerungen, die uns in wirklichen kleinen Kaufläden immer wie Kinder sein lassen.

Da stehe ich dann staunend im Eisenwarenladen und freue mich an den vielen Schubladen, in denen der Kaufmann genau all das findet, was ich gerade suche. Und ich freue mich in der Markthalle, in der der freundliche Obstverkäufer die Äpfel und Trauben genauso liebevoll dekoriert - wie ich damals im Kaufladen.

„Wer das Reich Gottes nicht versteht wie ein Kind, wird nicht hineinkommen“ sagt Jesus. Das Reich Gottes verstehen wie ein Kind…

Wahrscheinlich sind Kaufläden genau das: eine Kinderwelt, in der es nicht um Umsatzzahlen geht, sondern um Geben und Nehmen. Der klitzekleine Teil des Reiches Gottes, in dem alle miteinander spielen, mit großem Ernst und ohne die Gefahr, etwas zu verlieren. Und ein Welt voller Liebe, die sich nicht kaufen lässt, aber doch immer mit eingepackt wird - im Kaufladen.

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