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Keiner weiß so genau woher es kommt, dieses Wort. Aber, okay...Es ist das internationalste Wort, das es gibt. Fast überall auf der Welt ist etwas okay. Jederzeit. Alles kann okay sein. Der Abwasch, der Job, der Urlaub, die Kollegin, Du – ich? Vielleicht bin ich ja nicht okay? Und dann geht das Gegrüble los, diese Ahnungen, die einen verfolgen wie Hundescheiße unterm Schuh. Einmal reingetreten – zack, das war’s! Da kann man sich reinigen, wie man will, immer bleibt der Eindruck, dass da noch was ist.

Und hier beginnt das ganze Ungemach: Geradezu lustvoll begibt man sich in die Spirale der Selbstoptimierung. Ab heute nur noch Bionade! Wut runterschlucken anstatt die eigene Frau anmeckern! Zum Gottesdienst gehen anstatt genüsslich ausschlafen! Weit vorne auf der Bazar-Aufbau-Liste stehen, die politisch korrekte Meinung haben, das Auto stehen lassen... Vielleicht bin ich ja dann okay? Ja, vielleicht – aber der Zweifel bleibt. Und dieser Zweifel ist allmächtig und mindestens ebenso international.

„Du bist okay!“ Ich glaube es nicht, schließlich weiß ich es besser. Aber was, wenn die Bionade gar nichts bringt in Sachen okay? Aber was, wenn Gott sowieso weiß, dass unsere Hände schmutzig sind und bleiben? Aber was, wenn Gott uns – nicht dennoch(!) – das ganz große okay zuspricht? Dann bin ich okay und auch Du bist okay. Und so lässt sich’s leben.

Und es steht einem wieder der ganze Getränkeladen offen. Meine Frau darf wissen, wie es mir geht. Ausschlafen führt nicht in die Verdammnis. Ich bin im Verkaufen sowieso besser als im Aufbauen. Selber politisch denken macht Spaß. Und im Auto hatte ich letztens eine tolle Unterhaltung mit meiner Frau.

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