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Ist Reue Voraussetzung von Gnade? In der Bibel ist von der Reue Gottes die Rede. Es wird dabei deutlich, dass Reue ein Beziehungsgeschehen ist. Die Reue des Menschen lässt Gottes Zorn vergehen, neues Miteinander wird möglich. Wer bereut, erkennt eigenes Fehlverhalten, eigene Schuld. Damit Zukunft möglich wird, müssen Opfer gehört werden und Täter Schuld bekennen. Nur solches Aufarbeiten der Vergangenheit kann ein Versöhnungsgeschehen in Gang setzen, das befreit und Gemeinschaft neu möglich macht.

Eigene Schuld bekennen, zu bereuen, was ich getan habe, ist ein Akt großer innerer Stärke, weil deutlich wird: ich habe nicht nur andere verletzt, sondern auch mein eigenes Leben falsch gelebt. Reue kann nicht Voraussetzung von Gnade sein, sonst wäre sie eine Leistung, die Rechtfertigung erst möglich macht.

Gnade ist immer größer als Reue. Reue ist allerdings Teil von Buße. Dass unser ganzes Leben Buße sei, wie es in der ersten These Luthers von 1517 heißt, meint eine Haltung, die weiß, dass wir im Leben immer wieder versagen an den eigenen Vorgaben, an den Ansprüchen anderer. Somit ist Buße eine Lebenshaltung nicht des Geducktseins vor Gott, sondern der Freiheit, die sich vor Gott verantwortet.

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