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Die Sonne scheint in meinen Garten und ich beschließe über Mittag eine kleine Pause zu machen. Mittagsruhe. Ich schnappe mir einen Stuhl, hole mir etwas zu Trinken und Essen und suche mir einen schönen Platz. Herrlich!

Doch die Ruhe ist nur kurz: das Telefon klingelt und gleichzeitig die Haustür. Wieder zurück im Garten höre ich ein elektronisches Gepiepe aus dem ersten Stock. Die Batterie des Brandmelders hat gerade ihren Dienst quittiert und das Gerät schlägt Alarm. Ist die Batterie ausgewechselt, beginnt die Waschmaschine im Keller mit dem Schleudergang. Ihr Wummern ist auch im Garten zu hören, doch bald ist sie fertig. Richtig, nach zehn Minuten kehrt Ruhe ein. Endlich Ruhe!

Ich schließe die Augen, genieße die Sonne auf meiner Haut und lausche dem Wind in den Zweigen der Bäume. Meine Gedanken schweifen ab, gehen den Tag entlang der schon war und der noch kommt. Verweilen, wo sie gerade wollen. Die Ruhe um mich ergreift auch mein Inneres und ich merke, wie ich immer mehr bei mir bin.

Die Gedanken werden weniger, himmlische Ruhe, in und um mich … bis der Nachbar den Rasenmäher anwirft und den schönen Tag nutzt, um den Garten auf Vordermann zu bringen. Und sein Lärmen ist ansteckend: Bald ertönen aus der Siedlung Maschinen und Geräte aller Art. Die Unruhe greift um sich und nach mir.

Ruhe ist zerbrechliches Gut und wir weichen ihr gerne aus, werden aktiv oder umgeben uns mit Lärm. Denn in der Ruhe kommen wir uns selbst am nächsten und wer will das schon?

Doch erst in der Ruhe können wir auch die leisen Stimmen in uns hören, können wir den stillen Gedanken nachsinnen, denen, die sich im Alltagstrubel schreckhaft zurückziehen und die doch so wichtig sind. Also: Ruhe geben und Ruhe suchen!

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