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„Stadtluft macht frei“ – das Sprichwort kommt aus der Zeit, in der sich Verfolgte aus dem Land in die Mauern einer Stadt flüchten konnten. Dort konnten sie nicht mehr behelligt werden.

„Stadtluft macht Angst“ – die Redewendung kommt aus der Zeit, in der die Städte rasant wuchsen und Menschen aus dem Umland sich kaum noch zu Recht fanden im „Moloch Stadt“.

Religion und Stadt: Die Stadt war immer gekennzeichnet vom Pluralismus der Lebensformen und Werthaltungen, verbunden mit einem großen Maß an individueller Freiheit. In der Stadt kann jede Religionsgemeinschaft für ihre Überzeugungen werben. Auch das Christentum machte sich in dieser Hinsicht die Stadt zu Nutze.

Kirche und Stadt beschreibt deshalb eine alte Beziehung. Seit zwei Jahrtausenden ist das Christentum eng mit der Entwicklung der Städte verbunden. Jerusalem, Ephesus und Rom sind dafür Beispiele.

„Suchet der Stadt Bestes“ - das Zitat aus dem Propheten Jeremia ist bekannt. Sein Kontext nicht unbedingt. Die Israeliten waren nach Babylon deportiert. Die Heimat war verloren. Resignation machte sich breit. „By the rivers of Babylon, there we sat down. Yeah, yeah, we wept, when we remembered Zion.”

Jeremia sagt: Euer Schicksal hat immer mit Gott zu tun, auch wenn ihr es nicht versteht. Die Fremde ist eure derzeitige Realität. Deshalb richtet euch dort ein. Sorgt dafür, dass es eurem jetzigen Lebensort gut geht.

„Suchet der Stadt Bestes“ – Das heißt, Menschen aus unterschiedlichen Völkern und Nationen sollen in ihr Heimat finden. Alle Fremden sind Bereicherung. Jede Kultur und auch jede Religion. Als Christinnen und Christen haben wir dafür zu sorgen, dass es weiter heißt „Stadtluft macht frei“!

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