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Was war Jesus von Beruf? Student! Er wohnte mit 30 Jahren noch bei den Eltern, hatte lange Haare und wenn er etwas tat, dann war es ein Wunder ...

2000 Jahre später wäre dieser Witz kaum entstanden. Studieren in den 2010ern ist richtig harte Arbeit (nicht selten an sieben Tagen die Woche), bedeutet überall Credit-Points einheimsen, bei der Anwesenheitspflicht nicht schludern, die Prüfungskorridore heil durchqueren. Leicht kann es passieren, dass du um 8 Uhr in der Frühe das Haus der Studierendengemeinde betrittst, und da kommt dir aus dem Lernzimmer einer entgegen, den du gestern noch um 23 Uhr beim Gemeindeabend gesehen hast: „Guten Morgen, musste noch was für's Seminar vorbereiten!“

Aber: Studieren ist immer auch: Entdecken, was Leben bedeutet. „Danke!“, beten sie beim Erntedankgottesdienst spontan, „Danke für mein Zimmer, für´s Lernenkönnen, für alle, die auf diesem Entdeckerweg mitgehen, Gott auch!“

„Ich weiß“, sagt eine von ihnen, „jetzt gehöre ich ja zur ,Elite', mhh, dabei fühl ich mich eigentlich ganz schwach und doof und irgendwie noch nicht so richtig im Leben angekommen.“

Egal, „Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig,“ sagt Gott, auch wenn es supergescheite Schwache sind. Aufbruch und Heimweh, Zielstrebigkeit und Umwege, „Liebe geht durch den Magen“ und „leerer Bauch studiert nicht gern“ – Studieren braucht Spaghetti und verlangt Spagate. Erst recht, wenn du aus einem fernen Land kommst und plötzlich alles auf einmal verstehen sollst, und das am besten gleich beim ersten Mal.

Kein Witz also, sondern ein wunderschönes Wunder ist es, wie viele junge Menschen unglaublich Vieles schaffen und sich „nebenher“ und neben Job für andere engagieren, Frust und Ängste auffangen, Gemeinschaft leben, einander Heimat auf Zeit schenken.