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Was eine Synode ist und worum es in ihr geht, steckt schon im Wortstamm. Das Wort kommt aus dem Altgriechischen und setzt sich zusammen aus „syn“=zusammen und „hodos“=gehen. In der evangelischen Kirche ist dieses „Zusammengehen“ durchaus wörtlich zu nehmen.

Die Kirche wird von den Gemeindegliedern selbst geleitet. Das fängt auf der untersten Ebene an mit einem Kirchenvorstand oder einem Gemeindekirchenrat und setzt sich fort bis zur Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland. Jedes einzelne Gemeindemitglied übernimmt selbst Verantwortung. Da gibt es also kein Oberhaupt wie den Papst, der sagt, wie es gemacht wird. Als evangelische Gemeindeglieder entscheiden wir selbst.

Das, was wir in einer Synode tun, hat viele Parallelen zu einem politischen Parlament. Wir beschließen Kirchengesetze und wir äußern uns zu wichtigen gesellschaftlichen Fragen. Der wesentliche Unterschied zu einem Parlament ist, dass die Synode keine Regierung, keine Opposition und keine wirklichen Fraktionen kennt.

Es gilt das Prinzip der gemeinsamen Entscheidung, auch wenn es mitunter hundert unterschiedliche Meinungen gibt. Das führt manchmal zum Streit. Aber ich finde diesen Streit gut. Deswegen bin ich auch gerne evangelisch, weil ich mir ungern von irgendwem sagen lasse, was ich zu denken und zu tun habe. In der Synode bemühen wir uns schließlich um einen Konsens, den möglichst alle mittragen können.

Was wird in einer Synode beschlossen? Neben Bereichen wie dem Haushalt der EKD gibt es Beschlüsse zu wichtigen gesellschaftlichen Themen. Ich denke vor allem an den Synodenbeschluss aus dem Jahr 2008 zum Klimaschutz und zur Frage, wie wir mit den Ressourcen auf unserer Erde umgehen. Auch für mich als Politikerin ist das natürlich interessant.

Ich wünsche mir, dass die Synode auch weiter ganz konkrete Anstöße gibt. Die evangelische Kirche und die Diakonie haben zum Beispiel eine sehr große Einkaufsmacht. Wenn wir für die Küchen in unseren Pflegeheimen und Bildungshäusern und auch für den Kaffeeklatsch in der Gemeinde konsequent biologische und fair gehandelte Produkte kaufen würden, dann könnten wir in Deutschland eine kleine Revolution anzetteln.

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