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Unsere „Ferienwohnung“ ist grün und sie lässt sich zusammenrollen und passt in einen Seesack. Während unseres Urlaubs in Island hat uns das Outdoorzelt treu begleitet. Sobald wir es ausgebreitet und die Zeltnägel an den vier Ecken auf der Wiese verankert hatten, kam das Gefühl: Hier ist unser Zuhause auf Zeit. Die Nomaden, von denen die Bibel erzählt, hatten natürlich andere Materialien, Tierhäute zum Beispiel. Ihre Behausung sollte gegen die Hitze schützen. Bei uns war es eher der Schutz gegen Kälte und Wind.

Im zweiten Schritt mussten wir noch die flexiblen, faltbaren Stangen ineinander zu stecken und durch die Stofftunnels unseres Zeltes schieben, die Kuppel aufrichten. Dann brauchten wir nur noch Schlafsäcke und Matten ausbreiten.

Wir fühlten uns frei und unabhängig, weil unser kleines Auto und unser Zelt uns beweglich machten. Das, was ein Wohnmobil mit Vierradantrieb in Island pro Tag kostet, haben wir für unser neues und windstabiles Zelt im Ganzen bezahlt. Auch unser altes blaues Igluzelt hatte uns im Vorjahr in Island treue Dienste geleistet, aber es bedurfte noch größerer Sicherungsmaßnahmen -mit extra Schnüren und einem Extrasortiment Heringe - also Zeltnägel. Schließlich galt es zu verhindern, dass sich das Zelt bei heftigen Böen auf uns herabsenkte.

Wenn ich um unser Zelt herumkroch und in den verschiedenen Ecken die Heringe einrammte, wenn wir Schnüre fest nachstrafften, habe ich manchmal an die eine Bibelstelle gedacht, wo vom festen Fundament gesprochen wird, das der kluge Mann gründet, statt auf Sand zu bauen. Denn die Windstille konnte recht rasch von heftigen Böen abgelöst werden. Manchmal sind es ja Assoziationen, mit denen sich biblische Texte den Weg ins Bewusstsein bahnen. Oft ganz leise, aber durch die Wirklichkeit provoziert. Als Anfrage, als Erinnerung, auch als ein Stück praktische Lebensweisheit.

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