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In der älteren Erzählung der Bibel, nach der Eva aus der Rippe des Adam gemacht wird, ist dieser auch zunächst einmal Mensch. Er übt sich – bevor er auf die Frau trifft - im Alleinsein und darin, sein Leben zu bewältigen. Das ist notwendig für seine Entwicklung zu einem beziehungsfähigen Menschen.

Erst als der Mann das kann – in der biblischen Geschichte – wird ihm Eva an die Seite gestellt. Jetzt können sie nebeneinander und miteinander leben. Was dann archaisch und archetypisch vom Sündenfall erzählt wird, trifft den ganzen Menschen. Es ist nicht allein Eva, die verführt und Adam, der bloß vertrottelt hinter ihr her trabt.

Jeder Mensch, Mann und Frau, trägt die ganze Palette von Verhaltensmöglichkeiten in sich, die die biblischen Autoren zur besseren Anschaulichkeit auf Hauptpersonen verteilt haben: Lust zur Verführung, Verführbarkeit, Misstrauen, Wunsch nach Erkenntnis und Selbstbestimmung, Allmachtswahn, Mitläufertum, Feigheit...

und natürlich auch Scheu, Scham, Zärtlichkeit, Neugier, Entdecker- freude, Reue... Wie dumm, wie ahnungslos zu glauben, man könne eine Auswahl dieser langen Liste auf ein Geschlecht übertragen und den Rest auf ein anderes.

Männer und Frauen haben vieles gemeinsam und sie unterscheiden sich reizvoll deutlich. Wenn das harmoniert, was sich voneinander schöpferisch abhebt, bereitet es besonderes Vergnügen. Beiden.

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