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„Der Diakon, der macht das schon“ lautet ein Spruch aus den Anfängen der Inneren Mission, als Diakone gerne auch gleichzeitig Hausmeister/Mesner/Organist waren, am liebsten in Kombination. Irgendwie für alles zuständig.

Und heute? Ich bin Diakonin in Bayern und kam so manches Mal während der Ausbildung in kleinere und größere Erklärungsnot, denn so richtig einordnen können die wenigstens diesen Begriff, erst recht in der weiblichen Form.

Erschüttert war manch entfernter Verwandter als er/sie ein Foto von mir in Albe und Stola sah. Hatte ich fünf lange Jahre versucht, meine Berufung, meinen Beruf zu erklären, konnte sich niemand so recht vorstellen, was das nun wirklich bedeuten würde. Ein Foto sprach mehr als alle meine Worte. Die Feierlichkeit und Würde des Amtes kamen zum Ausdruck.

DiakonIn – Sein. Was bedeutet das? Für mich bedeutet das, für andere da zu sein, mein bestes zu tun, das Wohl anderer in den Vordergrund zu stellen. Kurzgesagt: kirchliche Sozialarbeit mit geistlicher Berufung und Amt.

Wir Diakone sind oft sehr praktisch und entscheidungsfreudig veranlagt, weil unsere Ausbildung darauf ausgelegt ist, vorwiegend praktisch mit Menschen zu arbeiten, sie zu unterstützen und zu begleiten. Natürlich sind wir sehr wohl in der Lage, tiefgreifende Predigten und berührende Gottesdienste für alle Altersgruppen zu gestalten, aber unser Schwerpunkt liegt nach wie vor in der Verkündigung durch die Tat.

Wir knien mit den Kindern im Sand oder paddeln mit Jugendlichen in Kanus, um Ihnen Gottes Schöpfung näher zu bringen. Wir pflegen und begleiten behinderte, kranke und alte Menschen, hören zu und beten mit Ihnen, so machen wir Nächstenliebe greifbar. Wir leiten soziale Einrichtungen und geben der Unternehmensethik den diakonischen, christlichen Schwerpunkt, der sich von rein wirtschaftlichen Unternehmen unterscheidet.

Den Rummelsberger Gemeinschaften dienen dabei „Die sieben Werke der Barmherzigkeit“ aus Matthäus 25 als Leitbild: Hungernde speisen, Durstige tränken, Gäste beherbergen, Nackte bekleiden, Kranke und Gefangene besuchen. Und als spätere Erweiterung: Tote bestatten, Trauernde trösten und Sterbende begleiten.

Nicht weniger als all diese Aufgaben erfüllen wir Diakone auf die eine oder andere Weise. Kein Wunder also, dass der Begriff so schwer zu erklären ist. Und dann trifft der alte Spruch doch wieder zu: „Der Diakon, der macht das schon.“

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