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Von Reinhard Mey stammt die Liedzeile „Es gibt keine Maikäfer mehr“. Mit Trauer und Wehmut in der Stimme sang er dieses Lied in den 80er Jahren. Er beschrieb eine unwiderrufliche Tatsache: Die Maikäfer sind verschwunden. Heute höre ich manchmal eine ähnlich wehmütige Klage: „Es gibt keine Ehrenamtlichen mehr.“ Dabei stimmt das gar nicht. Überraschend viele Menschen sind ehrenamtlich tätig. Fast ein Drittel aller Erwachsenen in Deutschland engagiert sich irgendwo ehrenamtlich. In Sportvereinen oder Chören, in sozialen Einrichtungen oder bei der Feuerwehr.

Und auch in der Kirche gibt es viele Möglichkeiten der Mitgestaltung. Eine Gruppe leiten, Menschen besuchen, musizieren oder singen, Verantwortung übernehmen im Kirchenvorstand. Alle haben persönliche Gaben und Fähigkeiten, die sie oder er einbringen kann. In einem Gleichnis erzählt Jesus von Talenten, die nicht verbuddelt oder verborgen bleiben sollen. Er traut damit seinen Jüngerinnen und Jüngern eine Menge zu. Begabungen sollen ans Tageslicht und wirksam werden. So entstand einst die Kirche in ihren Anfängen nur durch ehrenamtlichen Einsatz.

Später änderte sich das. Doch Martin Luther und andere Reformatoren haben deutlich vom allgemeinen Priestertum gesprochen. Das wurde zu einer Grundlage der evangelischen Kirche. Immer haben seitdem Frauen und Männer aus Glaubensüberzeugung eine ehrenamtliche Aufgabe übernommen. Und so haben sie Gott und den Menschen gedient. Natürlich, auch mit der Absicht, eigene Freude dabei zu empfinden, etwas Sinnvolles tun zu können und anderen zu helfen.

Ehrenamtliche heute wählen sich ganz selbstbewusst eigene Betätigungsfelder für ihre freie Zeit. Ich höre immer wieder: „Es soll mir doch auch Spaß machen.“ Sie wollen mitbestimmen, sie wollen Kompetenzen erwerben und diese einbringen. Und sie wünschen sich klare Rahmenbedingungen. Das ist möglich in christlichen Gemeinden und Einrichtungen. Und noch etwas: Ein kirchliches Ehrenamt ist sinnvoll. Voller Sinn. Lassen Sie sich ansprechen. Sie sind herzlich eingeladen!

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