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Gute Nachricht! Die Arbeitslosenzahl ist gesunken. Hannover 96 hat das Auswärtsspiel mit 3:0 gewonnen. Nach der Krebsuntersuchung kommt die erlösende Nachricht: gesund! Gute Nachricht! Evangelium! Das griechische Wort "Evangelium" meint genau das: Es ist die gute Botschaft, dass Gott jeden einzelnen Menschen liebt und das in Jesus Christus erwiesen hat. Eine gute Nachricht, macht fröhlich und getrost, sie lässt uns jubeln. So macht sie Kopf und Hände frei, etwas zu tun gegen die schlechten Nachrichten unserer Zeit. Für eine wahrhaft Gute Nachricht gibt es eine doppelte Gefährdung:

Einmal: Wenn sie keine gute Nachricht mehr ist. Wenn aus der frohen Botschaft eine nörgelnde wird, moralinsauer und besserwisserisch. Eine Botschaft, die den Menschen fordert und verklagt statt ihn getrost und frei zu machen. Paulus und dann Martin Luther haben das die Unterscheidung zwischen Gesetz und Evangelium genannt. Sie ist für sie das Wichtigste im christlichen Glauben überhaupt.

Die zweite Gefährdung: Wenn die gute Nachricht keine Nachricht mehr ist, wenn sie altbacken wirkt und langweilig. Wenn man in der Kirche das Gefühl bekommt, man kann sich gelangweilt zurücklehnen, weil man längst weiß, was kommt. Das fällt mir in meinen eigenen Predigten nicht leicht. Wie schaffen wir es, von Gottes Menschenfreundlichkeit so zu reden, dass das in den Situationen des Alltags immer wieder neu ist und erfrischend wirkt, dass es wirklich eine befreiende Nachricht wird?

Abgeleitet von der Grundbedeutung "Gute Nachricht" ist das Wort "Evangelium" auch der Sammelbegriff für die vier Schriften im Neuen Testament, die von Jesus Christus erzählen, von seinem Reden und Tun, seinem Tod und seiner Auferstehung.

Und wieder davon abgeleitet ist "Evangelium" auch die Lesung aus diesen Schriften in jedem Gottesdienst. Das erinnert daran: Jeder Gottesdienst feiert die gute Nachricht von der Liebe Gottes. Eine wirklich gute Nachricht wird gefeiert. Es gibt ein Fest. Wenn es gut geht, feiern unsere Gottesdienste das Evangelium. Durch Worte und Rituale, durch Abendmahl und – ganz wichtig – durch die Musik. Luther hat nicht zufällig das Singen vor das Reden gesetzt: "Evangelium ist eine gute Mär, davon man singet, saget und fröhlich ist".

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