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„Freiwillig mach ich das nich’!“ Meine Worte klingen mir noch im Ohr, wenn meine Eltern etwas verlangten von mir als Kind, was sie wollten, ich aber nicht. In „Freiwillig“ steckt „freier Wille“, und das bedeutet, dass ich die Möglichkeit habe, mich selbst zu fragen und zu prüfen, ohne Zwang zu entscheiden.

In „Freiwillig“ steckt „Freiheit“. Das ist mir wichtig. Freiheit ist ein hoher Wert, den ich gerade auch als evangelische Christin neben anderen besonders schätze: Das Maß an Freiheit wurde mir von Gott zugetraut, es entsteht aus der Selbstverantwortlichkeit.

Der freie Wille gibt mir die Möglichkeit zur Selbstbestimmung. Nicht immer einfach, ihm auf die Spur zu kommen in mir. Was will ich? Wie finde ich heraus, was ich will? Viele haben sich schon den Kopf darüber zerbrochen: Gibt es das, den freien Willen? Ist nicht alles vorherbestimmt? Oder von äußeren Einflüssen, unmerklich oft, bestimmt? Mir hat da oft das Gespräch mit Gott weitergeholfen – in einer Kirche oder an einem anderen Ort – herauszufinden, was ich wirklich will.

Meine Berührungen mit Freiwilligkeit sind momentan ganz stark, von Berufs wegen sozusagen, mit dem freiwilligen Engagement von Menschen für die Mitgestaltung ihrer Kirche oder ihres Lebensraumes verbunden. Ehrenamtlich engagiert bzw. freiwillig engagiert. Vielen klingt „freiwillig“ wohler im Ohr als „ehrenamtlich“.

Engagiert - um der Ehre willen? - Engagiert – weil ich es will! Weil es andere von mir erwarten? - Weil ich mich dazu entschieden habe! Weil berufliche Tätigkeit nicht mehr für alles bezahlt werden kann? - Weil ich mein Können und meine Ideen und Interessen einbringen will.

Freiwilligkeit kann man nicht erzwingen, nicht verlangen. Freiwilligkeit liegt nah mit Freigebigkeit – und Fröhlichkeit. So, wie ich es in einem Bibelzitat (2. Korintherbrief, Kapitel 9, Vers 7) wieder finde. Ich nehme es in der Fassung aus der „Bibel in gerechter Sprache“, es ist dort treffender formuliert, wie ich finde, als bei Luther: „Jede und jeder gebe, wie sie es im Herzen vorher bedacht und entschieden haben, nicht bedrückt oder aus Zwang. Denn Gott liebt die, die fröhlich geben.“

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