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Seit dem 16. Jahrhundert endet das Jahr in den meisten westlichen Ländern am 31. Dezember. Für viele Menschen Anlass, auf Erlebtes zurückzublicken und Vorsätze für das kommende Jahr zu fassen.

Aber nicht für alle: Für mich war zum Beispiel lange Zeit der Beginn des Schuljahres wichtiger. Da hatte ich beste Vorsätze: fleißiger sein, meine Hefte ordentlicher führen. regelmäßig meine Hausaufgaben machen...

Durchgehalten habe ich das allerdings genauso wenig, wie viele ihre Silvestervorsätze. Meine Schulhefte waren zwar am Anfang immer sehr ordentlich und schön geschrieben, aber je weiter man nach hinten blätterte, desto schlampiger wurde die Schrift.

Silvester habe ich als Kind meistens verschlafen. Ich musste weit vor Mitternacht ins Bett und habe vom Jahreswechsel nichts mitbekommen. Als ich volljährig war, habe ich Silvester immer gekellnert. Kein Stress, sich etwas ganz Besonderes zum Jahreswechsel überlegen zu müssen, keine teure Feier, dafür sehr viel mehr Trinkgeld als das Jahr über.

Ein Jahr hat zwar 365 Tage (meistens zumindest), ist ein Umlauf der Erde um die Sonne, ist Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Das scheint für alle gleich zu sein.

Trotzdem: Jeder hat andere Rituale, setzt seine Zäsuren woanders und erlebt das Jahr ganz unterschiedlich. Für den einen vergingen die 365 Tage wie im Flug, für den anderen dauerten sie eine halbe Ewigkeit. Zeit und Datum sind das eine, was wir daraus machen, das ist offenbar etwas völlig anderes.

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