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Guten Rutsch! Raclette? Fondue? Schlemmen! Party! Sekt! Feuerwerk! Böller! Ein gesundes neues Jahr! „The same procedure as last year?“

Gute Vorsätze fassen. Bilanzen erstellen. Das Geschäftsjahr abschließen. Es ist klar, der Jahreswechsel steht an.

Mit guten Vorsätzen starten viele Menschen in das neue Jahr. Jetzt soll alles besser werden, etwas Neues beginnt. Zu gerne wüssten wir, was die Zukunft bringt. Orakel haben Hochkonjunktur. Doch wir lassen auch vieles zurück mit dem alten Jahr, blicken zurück auf Erfolge – aber vielleicht auch auf Misserfolge und Schicksalsschläge.

In der Kirche hat das neue Jahr schon begonnen. Die Kirche passt sich nicht an. Sie sollte sich auch nicht anpassen. Das Kirchenjahr beginnt mit dem ersten Advent. Und das ist gut so: Ein Zeichen, dass es noch eine andere Zeitrechnung gibt. Gottes Zeitrechnung. Sie ist eine andere – und meine auch.

Spätestens seit jenem Weihnachten, als Gott sich damals entschlossen hat uns so nahe wie möglich zu sein und selbst Mensch wurde, leben wir als Christen in zwei Zeiten: Jetzt, heute, hier in dieser Welt, in die Gott selbst gekommen ist in der Hoffnung und der Gewissheit, dass er diese verwundete Welt heilen wird: „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ (Hebräer 13,14)

Ich empfinde das als ein wunderbares Geschenk. Ich muss meine Zeit und meinen Lebensrhythmus nicht unter der Knechtschaft von Bilanzen leben. Ich darf heute schon in einer Zeit leben, in der es nicht auf die Erfolge meiner persönlichen Bilanzen ankommt. Ich mag gute Vorsätze fassen, auch wenn diese nicht einmal den Februar erleben. Das spielt keine Rolle.

Für mich wurde bereits der gute Vorsatz schlechthin gefasst: Bei Gott darf in meiner persönlichen Bilanz die fünf auch einmal gerade sein – und in Ihrer auch. Denn was verwundet ist, wird heil werden.

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