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Von Janus kommt der Name. Der Name des Januar. Janus ist der Gott mit den zwei Gesichtern, eines, das nach hinten schaut, in die Vergangenheit und eines, das in die Zukunft blickt. Janus ist DER römische Gott, der einen Neuanfang möglich macht.

Der Januar ist jedes Mal auch wieder ein Neuanfang. Nicht umsonst gibt es die guten Wünsche für das neue Jahr. Für uns sind sie ja einerseits die Möglichkeit, das vergangene Jahr noch einmal in Erinnerung zu holen, andererseits aber auch die Zukunft wenigstens ein bisschen zu planen, sich dafür Ziele zu setzen. Immer wieder die Möglichkeit alles besser zu machen als im alten Jahr. Aber auch die Möglichkeit, alles beim Alten zu belassen.

Für viele Menschen ist der Jahreswechsel eine Art Entlastung, oft auch eine Art „jüngstes Gericht“, der Punkt nämlich, an dem das Alte auf den Tisch kommen kann, an dem es abgearbeitet wird und anschließend in der Schublade verschwinden darf und etwas Neues beginnt. Schlechte Jahre darf man abhaken und wieder neu anfangen. Gute Jahre darf man in guter Erinnerung behalten und aus ihnen Kraft ziehen für das nächste Jahr, für die nächste Etappe. Eine Etappe, deren Ausgang am Anfang ja noch ungewiss ist.

Genau so sehe ich persönlich auch das in der Bibel angekündigte Jüngste Gericht. Als ein Reinigungsprozess, der ein Neu-Sein möglich macht. Der urteilt, aber nicht ver-urteilt. Ein Prozess, der frei macht und nicht einsperrt. Und Vorsitzender ist dabei der biblische Gott, der uns frei spricht.

Gott ist dem römischen Gott Janus da nämlich gar nicht so unähnlich. Er blickt in die Vergangenheit, aber er macht auch einen Neuanfang möglich. Jeden Tag aus dem irdischen Leben heraus bis in die Ewigkeit. Für mich ist das eine sehr tröstliche Vorstellung. Keine Angst haben zu müssen vor dem strengen Richter, vor einem vernichtenden Gott, sondern sich freuen auf den Gott, der einem von allem Alten, Belastenden befreit und ein neues, befreites Leben ermöglicht.

Bei Gott ist Januar – jeden Tag aufs Neue.

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