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Ich weiß noch, als ich das Familienstammbuch meiner Eltern zum ersten Mal in den Händen hielt. Es war braun mit goldener Schrift und der Geruch von Leim und Tinte kam mir entgegen, als ich es aufschlug. Richtig feierlich war mir zumute beim Umblättern der Seiten: die Trauung meiner Eltern, die Taufe meiner Schwester und meine eigene Taufe; alles war säuberlich eingetragen und mit Siegel und Unterschrift bestätigt. Ich nickte zufrieden als ich meinen Namen entzifferte – es ging noch etwas langsam, ich hatte gerade lesen gelernt. Julia Schmitt – mein Geburtsname, hier war er offiziell verzeichnet.

Auch über Herkunft und Bedeutung meines Namens konnte mich das Familienstammbuch aufklären. Eifrig suchte ich in dem Verzeichnis der Namen nach meinem eigenen. „Julia: lat. aus dem Geschlecht der Julier stammend“, stand dort zu lesen. Ich war enttäuscht – so ein langweiliger Name, gar keine besondere Bedeutung oder spannende Herkunft hatte er. Unzufrieden schlug ich das Buch wieder zu – auf so einen Eintrag konnte ich dann auch verzichten.

„Freut euch, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind“, sagt Jesus im Lukasevangelium. 20 Jahre später habe ich mich mit meinem Namen immer noch nicht so ganz angefreundet. Doch egal, ob er mir gefällt oder nicht, ich weiß, dass meinen Namen eines ganz besonders macht: Dieser Namenseintrag bei Gott, von dem Jesus spricht. In dem festgeschrieben ist, dass ich von Anfang an Gottes geliebtes Kind bin, dass er mich ohne jede Voraussetzung angenommen hat, so wie ich bin. Mein Name steht dort bei Gott festgeschrieben, weil mir diese Zusage ganz persönlich gilt: „Julia: von Gott geliebtes Kind“. Gut, dass es diesen Eintrag gibt!

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