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Das "NEIN!" kommt laut und spontan. Es ist ein Ausdruck tiefer Enttäuschung, als Ballack beim WM-Spiel nicht in das Tor, sondern nur die Latte trifft. Ich stehe mitten in einer Menge von Fussballfans vor einer Großleinwand. Auch ich habe, fast unwillkürlich, dieses "NEIN!" ausgerufen. Aber dieses "Nein" ist nur eines von vielen.

Wir sagen "Nein" zu so vielen Dingen: "nein" zu Studiengebühren, "nein" zum Irak-Krieg, "nein" zur Mehrwertsteuererhöhung. Ich schreie das wütende "Nein! Lass mich in Ruhe!", das trotzige "Nein! Ich will das nicht!", das genervte "Nein! Ich kann jetzt nicht!" oder sage das zögerliche "Ach nein! Das ist nichts für mich!"

Dennoch gibt es auch Situationen, in denen ich nur schwer "Nein" sagen kann, aber es eigentlich will oder sollte. Dann wird aus meinem "Nein" wie von selbst ein "Ja, aber". Da antworte ich auf die Frage: "Gehst du mit einen Kaffee trinken" nicht "Nein!", sondern "Ja, aber eigentlich muss ich lernen!"

Nein zu sagen ist für mich selbstverständlich. Ich mache es oft, ohne darüber nachzudenken und sage laut und deutlich, was ich eben NICHT will. Manchmal erfordert das "Nein!" von mir aber auch viel Stärke.

Wenn es darum geht, meine Meinung gegen eine Mehrheit zu behaupten, Menschen Grenzen zu zeigen oder meine persönliche Überzeugung zu verteidigen. Diese Situationen machen mich unsicher und ich habe Angst, zu meinem eigenen "Nein!" zu stehen.

Da ist es für mich gut, dass es einen gibt, der auch den Mut zum "Ja!" hat. Gott sagt eben nicht: "Nein, ich will nicht mehr. Mir wird das zuviel!", sondern sein Versprechen ist ein "JA" zu mir und jedem Menschen. Diese Zusage begleitet und gibt mir Kraft zu jedem notwendigen und vielleicht auch schwerem "NEIN!" in meinem Leben.

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