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Wer heute das Wort „Pflege“ hört, denkt schnell an Gebrechlichkeit, Abhängigkeit und Missstände in Heimen. Pflege ist oft mit etwas Negativem verbunden, das man für sich selbst oder einen seiner Angehörigen auf keinen Fall erleben möchte. Doch gilt nicht auch, jede und jeden – egal ob auf Pflege angewiesen oder nicht - in seiner Würde wahrzunehmen? Ihre/ seine individuellen Bedürfnisse ernst zu nehmen und sich ihnen zuzuwenden – bis zuletzt?

Für eine im christlichen Menschenbild verwurzelte Pflege sind Individualität und Einzigartigkeit eines jeden Menschen unaufgebbare Werte. Dies betrifft die Menschen in Heimen genauso wie diejenigen, die von ihren Angehörigen zu Hause gepflegt werden. Es gilt überhaupt für alle, die Pflege benötigen: Kinder, Menschen in belastenden Lebenssituationen und Menschen mit Behinderung.

Deshalb kann Pflege keine Massenabfertigung nach Minuten sein. In der Pflege von Menschen müssen wir uns auf ganz unterschiedliche Lebensstile und Lebensentwürfe einstellen. Das erfordert von allen Verantwortlichen – wie z.B. den Kranken- und Pflegekassen, den Kommunen, den Trägern der Einrichtungen u. a. Diakonie, Caritas – eine gemeinsame Sicht, die über den Horizont von beschränktem Leistungsrecht und einseitigen Betrachtungsweisen hinausgeht. Den pflegebedürftigen Menschen in den Blick nehmen heißt, die einzelnen Hilfeleistungen an seinen Bedürfnissen zu orientieren. Wichtig ist dabei auch, dass alle, die an der Versorgung beteiligt sind – z.B. die Heimleitung, Pflegerinnen und Pfleger, Ärzte, Angehörige – zusammenarbeiten.

So brauchen ältere Menschen bei der täglichen Körperpflege Hilfestellungen, die ihre Gewohnheiten berücksichtigen. So benötigen Menschen mit Demenz jemanden an ihrer Seite, der sie begleitet und der das alltägliche Leben für sie organisiert. So müssen sich pflegebedürftige Menschen auf die Unterstützung verlassen können und brauchen Rahmenbedingungen, die ihnen ein Leben in Würde ermöglichen.

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