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Wer in den Duden blickt, erfährt, dass die Sprache ein »(historisch entstandenes und sich entwickelndes) System von Zeichen und Regeln sei, das einer Sprachgemeinschaft als Verständigungsmittel dient«. Sprache besteht aus Zeichen und Regeln, aus Begriffen und deren Verknüpfung. Und sie erfüllt einen Zweck: Sie soll Verstehen ermöglichen.

Dort, wo sich Gruppen finden, entstehen ihre Sprachen. Länder und Völker haben ihre eigenen Sprachen, aber auch Ärzte und Theologen, Juristen und Wissenschaftler. Nicht immer versteht der Außenstehende das Gehörte. Wir brauchen Übersetzer, ohne die wir im Dschungel zwischen »1337 5P34K« und »Kontokorrent«, zwischen »Aphasie« und »word salad« verloren wären.

Die Bibel erzählt die Geschichte eines großen Bauvorhabens: Ein Volk will sich nicht zerstreuen und sucht sein Zentrum. Es will eine Stadt und einen Turm bauen, darin sind sie sich einig.

Sie fürchten zerstreut zu werden und suchen sich selbst ein Zeichen zu schaffen, um eins zu bleiben. Ein Volk, „einerlei Sprache und Rede“, daran hängt ihr Herz. Wer die Geschichte vom Turmbau zu Babel kennt, weiß, dass es anders kam: Weder Stadt noch Turm werden fertiggestellt. Gott fährt hinunter auf die Erde und verwirrt ihre Sprache und Rede.

Ihre Einheit zerbricht. Von nun steht das Leben der Menschen unter dem Vorzeichen des Nicht-Verstehens.

Nichtverstehen und Aneinandervorbeireden, Missverstehen und Missgunst sind die natürlichen Folgen. Auf uns allein gestellt können wir diese Barriere nicht überwinden. Dieser Zustand gilt jedoch nur vorübergehend.

Die Geschichte vom Pfingstwunder verspricht eine Aufhebung: Dort, wo der auferstandene Christus verkündet wird, fallen fremde Sprachen und Reden nicht mehr ins Gewicht. Die Frohe Botschaft ist der Horizont, der Verstehen der Menschen untereinander ermöglicht.