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Fünf oder sechs Jahre muss ich wohl alt gewesen sein, als ich das erste Mal so richtig Stress am eigenen Leib verspürte. Es war am 24. Dezember, als ich wie gewöhnlich das Wohnzimmer stürmte. Für den kleinsten Bruchteil einer Sekunde sah ich den noch ungeschmückten Christbaum, doch im gleichen Moment hatte ich die Tür auch schon wieder zugezogen und stand unfähig zum weiteren Handeln davor.

„Was, wenn ich das Christkind aufgeschreckt und vertrieben habe?“ Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie lange ich an diesem Heiligen Abend noch gelitten habe, bis all der Stress von mir abfiel. Fünfzehn Jahre später ist von diesen kindlichen Gefühlen nichts mehr übrig geblieben. Schmunzeln ist meine Reaktion.

Und daraus könnte ich jede Menge lernen. Ich müsste erkennen, wie wenig furchterregend so viele meiner Situationen und Gedankenkonstruktionen sind, die mir scheinbar jede Luft zum Atmen nehmen. Das Erfahren von Gottes Zusage an mein Leben sollte doch mit einem Schlag jeglichen hausgemachten Stress auslöschen. Wenn ich also wahrscheinlich in fünfzehn Jahren wieder über Derartiges schmunzeln werden kann, dann könnte ich doch am besten jetzt gleich damit anfangen.

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