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Zwei Sänger ergeben noch keinen Chor – und selbst ein einzelner kann ganz schön schief klingen! Doch wo Menschen ihre Stimme zur Verfügung stellen, sich beteiligen an einem gemeinsamen Klang, da kann Spektakuläres zustande kommen: Etwas, das die Möglichkeiten eines jeden übersteigt. Etwas, das Gänsehaut auslöst. Etwas, das begeistert. Da kann aus hunderten, ja tausenden „Ichs“ ein riesengroßes „Wir“ entstehen, in dem die einzelne Sängerin sich wohlfühlt, aufgehoben, geborgen.

So haben es Menschen beim Gospel-Musical „Amazing Grace“ in Ludwigsburg erlebt, oder beim Gospelkirchentag in Kassel. Aber auch abseits solcher Großchorprojekte kann man das erfahren: im kleinen Chor zuhause, im Seniorenkreis, im Familiengottesdienst.

Auch völlig Unmusikalische – ob sie sich nur dafür halten, oder es tatsächlich sind – können das mit Leib und Seele erleben: Dass sie Teil einer Gemeinschaft sind, die prinzipiell keine Unterschiede kennt, in der Alter, Geschlecht, Einkommen und Einfluss gänzlich unbedeutend sind – beim Abendmahl. Auch da steht die Chefärztin neben dem Erzieher, die Frisörin neben dem Steuerberater, die Schulleiterin neben dem Hausmeister. Das war schon bei den ersten Christen so. Sie fielen auf in ihrer Umwelt „like a sore thumb“, weil sie Gemeinschaft gelebt haben, radikal und gegen den Trend; weil sie ernst gemacht haben damit, dass vor Gott alle Menschen gleich sind – gleich geliebt!

Bis heute ist es so – und wird auch nie anders sein: Gottes Liebe führt Menschen zusammen. Der Glaube hilft, größte Gräben zu überbrücken. Nicht, weil sich alle, die an Gott glauben, so lieb haben, sondern weil sie alle so geliebt sind. Im Heiligen Abendmahl können sie es „schmecken und sehen“: wie freundlich Gott ist, der aus unzähligen „Ichs“ ein „Wir“ macht.

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