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Als Kind konnte ich mir nie erklären, wie erwachsene Menschen so seltsam sein können. Vernünftig erscheinende Exemplare behaupteten steif und fest, dass Sie nichts zu Weihnachten geschenkt haben wollten. Als Kind hätte ich den längsten Zettel der Welt locker mit kleinen, großen und noch größeren Wünschen füllen können.

War zu Weihnachten nach dem Abendessen endlich die ersehnte Bescherung da, dann her mit den Geschenken und die Fetzen des Geschenkpapiers flogen. Mein Vater saß oft ganz still dabei und rührte die wenigen Geschenke erstmal nicht an, die die Politik des "ich-wünsch-mir-nix" hervorbrachte. Als Kind konnte ich beides nicht verstehen: keine Wünsche und nicht mal Neugier, was in den "unerwünschten" Geschenken drin ist!? Wo bleibt da die Weihnachtsfreude ohne Wunschzettel und Neugier?

Ich freue mich auf dieses Weihnachten sehr. Zeit mit der Familie, das wünsch ich mir. Ganz dabei sein und Spannung, rotbäckige Freude und Seligkeit bei meiner kleinen Tochter sehen, wenn die Kerzen am Baum leuchten und wenn es Geschenke gibt. Die Weihnachtsgeschichte und das Oratorium hören. Weihnachtslieder singen. Das Gefühl, dass man mit den Spenden rund um die Adventszeit, die Welt heller machen konnte. Das kleine Jesuskind in der Krippe bestaunen, das sich nicht davon beeindrucken lässt, welcher Weg noch auf es wartet.

Auf so Vieles freue ich mich. Die Geschenke sind plötzlich nicht mehr so wichtig. Insofern bin ich wohl auch schon etwas väterlich-seltsam geworden. Und ich muss sagen, die Festfreude ist so nicht geringer geworden. Advent und Weihnachten mit einem kleinen Kind sind einfach wunderbar. Das innige Hören des Oratoriums hätte ich als Kind nicht schätzen können. Und wie sich verheißungsvoll die Päckchen mehren, ist das alte Kribbeln vor der Bescherung auch noch da. Frohe, gesegnete Weihnachten!

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