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Xenia ist ein Name, den man in der bayerischen Landschaft schon öfter mal hört, jedoch eher zu den selteneren gezählt werden kann. Wenn ich in meinem Bekanntenkreis nach Xenia suche, fällt mir zunächst der erste Hund meiner Schwester ein – ein Boxer, riesengroß, schusselig und nicht gerade die Hellste, aber freundlich.

Aber jetzt zum Namen selbst: Der Name kommt aus dem Griechischen. Xenosust der Fremde, Xenia die Fremde. Vertieft man sich, findet man heraus: Xenia bedeutet gleichzeitig die Gastfreundliche und die Fremde. Ganz nebenbei erfahre ich, dass sich diese beiden Begriffe in der Antike nicht widersprochen haben. Wer Fremde freundlich empfängt, ist eng verwandt mit jemandem, der als Fremder auf Gastfreundschaft angewiesen ist. Wir können uns das heute in Zeiten von Pauschaltourismus und weltweiten Hotelketten nicht vorstellen, wie Reisen in der Antike ausgesehen haben. Da kam es sicher mal vor, dass Reisende nicht das Tagesziel erreicht haben und irgendwo strandeten. Sie konnten irgendwo klopfen und wurden mehr oder weniger freundlich empfangen, hatten aber für die Nacht ein Dach über dem Kopf. Diese Grundregel war in der Antike lebensnotwendig.

Auch in der Bibel wird, vielleicht aus diesem Grund, die Gastfreundschaft groß geschrieben. Manchmal hält eben diese Gastfreundschaft auch Überraschendes bereit, zum Beispiel, wie Abraham drei ihm fremde Männer empfing (1. Mose 18,2-8).

In der engen Verwandtschaft von Fremd und Gastfreundschaft zeigt sich auch, dass jeder Mensch beides sein kann – auf Hilfe und Freundlichkeit angewiesen und in der Lage zu geben. Im Neuen Testament heißt es im Hebräerbrief 13,2: Der Gastfreundschaft vergesst nicht, denn durch dieselbe haben etliche ohne ihr Wissen Engel beherbergt.

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