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Unterwegs nach Anderland: Die Koffer vom Dachboden geholt, den Sand des Vorjahres aus den Schuhen geschüttet. Urlaub. Kein Wecker, keine überfüllten U-Bahnen, nur freie Zeit. Sich einen Nachmittag lang in Landkarten vertieft. Mit dem Finger kleine Wege nachgezeichnet, einen Fluss übersprungen. Unterwegs nach Anderland. Anderland? Nie gehört? Macht nichts. Anderland ist überall: Auf den Schären des Nordmeers. Zwischen Fichten im Schwarzwald. Im heimischen Freibad ebenso wie im fernen Orient.

Anderland ist dort, wo man neue Welten entdeckt. Wo man Anzug, Alltag, Terminplaner zur Seite legen kann und nichts tun muss, was man nicht will. Anderland kann man nicht buchen. Passkontrollen gibt es nicht. Alles, was man braucht, ist ein bisschen Neugier und die Freude am Augenblick.

„Sechs Tage könnt ihr arbeiten, aber der siebte Tag ist ein Ruhetag“, heißt es am Anfang der Bibel. Zeit für die Seele, Zeit für Gott. Vielleicht ist der Urlaub so etwas wie ein verlängerter Sonntag: Nichts leisten müssen, nichts schaffen, nichts herstellen. Das andere Leben, jenseits dessen, was sich ökonomisch rechnet. Wo man mit seinem Bötchen über den Horizont des Alltags hinaus segeln kann.

Schauen, was wirklich wichtig ist, fühlen, wo die eigene Sehnsucht auf der Strecke geblieben ist. Entdecken, was möglich ist und was erfüllt. Christian Morgenstern schreibt: „Wir brauchen nicht so fort zu leben, wie wir gestern gelebt haben. Macht euch nur von dieser Anschauung los, und tausend Möglichkeiten laden uns zu neuem Leben ein.“ Wann geht es los?

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