Der erste Ingenieur

Wenn Ingenieure ein größeres Projekt angehen, lohnt es sich, zunächst einmal das Ziel genau zu definieren und sich zu überlegen, in welchen Schritten man dieses Ziel erreichen will. So entsteht ein Plan, der den genauen Ablauf des Projekts festlegt. In diesem Plan sind auch Zwischenziele genannt, die wir Ingenieure Meilensteine nennen.

Meilensteine können z.B. sein, dass bestimmte Teilfunktionen des angestrebten Zieles bereits funktionieren. Die nächsten Meilensteine bauen dann logisch darauf auf. Stück für Stück nähert man sich dann der vollständigen Funktion. Während der Arbeit am Projekt gilt es nun, einerseits das Ziel des Projekts nicht aus den Augen zu verlieren, andererseits aber muss die volle Konzentration immer auf die Erreichung des nächsten Meilensteins gerichtet sein.
Immer wieder wird darum überprüft, wie es um dessen Erreichung steht. Und dann schaut man sich an, wie gut das Zwischenziel erreicht worden ist, wo es Probleme gab, wie es weitergehen muss, ob das Projekt insgesamt im Plan ist.

Diese Dinge gingen mir durch den Kopf, als wir letztens in unserem Bibelkreis die Schöpfungsgeschichte aus Genesis 1 lasen. Mein erster Gedanke: Das klingt alles nach einem ziemlich schlauen Plan mit logisch aufeinander aufbauenden Meilensteinen:
Am Anfang ist nichts, am Ende die funktionierende Welt. Das war ein so großes Projekt, dass Gott sich Zwischenziele gesteckt hat, die er nach und nach erreichen wollte. Und jedes Mal blickte er auf den Zwischenstand und stellte fest: „Es war sehr gut!“ Meilenstein erreicht!

So staune ich über den genialen Plan mit Meilensteinen, die nicht in einer anderen Reihenfolge hätten bearbeitet werden können. Was hätte es für einen Sinn ergeben, erst den Menschen zu erschaffen, Licht, Himmel und Erde, Pflanzen und Tiere erst danach? Es bleibt dabei: Ein großer Plan mit sechs sinnvollen Meilensteinen und einer exzellenten Ausführung. Und als alles fertig war, war es Zeit zum Ausruhen. Grund zum Staunen und Vorbild für alle menschlichen Pläne!